Haarkleid

Der Pudel benötigt eine regelmässige Fellpflege, wenn seine Schönheit uns täglich erfreuen soll. Denn was ihn aus allen Rassen heraushebt, was für ihn charakteristisch ist, das ist der Schmuck seines Haarkleides - die Pudelwolle.

Ihre Struktur ist nicht ganz gleichartig. Es gibt offene und geschlossene, dichte und lockere Wolle, enge Persianerwolle, selbst bei den einzelnen Farbschlägen gibt es Unterschiede in der Wollstruktur. Sie ist beim schwarzen und braunen Pudel derb und fest, beim weissen seidenartig weich und liegt beim Silberpudel zwischen weiss und schwarz.

Unerlässlich für die Haarpflege eines Pudels ist:

Er muss regelmässig gekämmt und gebürstet werden. Wer die Zeit dazu hat, sollte es jeden Tag machen, es genügt aber auch zweimal in der Woche. Besser einmal gründlich, als dreimal oberflächlich!

Der Welpe sollte schon mit 7 - 8 Wochen mit der Bürste und dem Stahlkamm Bekanntschaft machen. Gebürstet wird gegen den Strich, also von der Rute zum Kopf bis auf die Haut durch, dann mit dem Strich. Bei den Welpen sollte die Bürste nicht zu stark auf die Haut gedrückt werden. Bei älteren Hunden kann man schon etwas kräftiger zupacken.

Anschliessendes Kämmen zuerst mit dem grobzahnigen Kamm, dann mit dem feinzahnigen Kamm. Jetzt zeigt sich, ob das Fell gut durchgebürstet wurde. Regelmässiges Bürsten und Kämmen auch an den nicht so gut erreichbaren Stellen verhindert ein Verfilzen des Unterhaares. Bei filzigen Haarklumpen bleibt meistens nichts anderes übrig, als den Hund kahl zu scheren bzw. die Filzklumpen herauszu­schneiden, so dass unschöne Stellen im Haarkleid entstehen. Die Arbeit lohnt sich in doppelter Hinsicht. Einmal sieht der Pudel gut aus und zweitens verliert er bei guter Pflege keine Haare in der Wohnung.

Der Pudel sollte, wenn er gut aussehen soll, alle 4 - 5 Wochen in den Hundesalon gebracht werden.

Das Haarkleid hat nach dem Waschen einen wunderbaren Glanz. Besonders zu beachten ist, dass das Shampoo alkalifrei sein muss. Es ist zu bedenken, dass die Haut des Hundes keine Poren hat und somit kein Fett absondert. Wenn also herkömmliches Shampoo verwendet wird, welches wir für uns benutzen, wird die Haut spröde und schuppig.

Bevor mit dem Baden begonnen wird, müssen die Ohren mit Watte verstopft sein. Erst dann den Pudel mit lauwarmem Wasser übergiessen bzw. abbrausen. Bitte darauf achten, dass das Wasser oder der Brausestrahl nicht direkt voll auf die Schnauze, Nase oder Augen Ihres Pudels gerichtet ist. Mindestens zweimal sollte der Pudel mit Shampoo durchgewaschen werden. Anschliessend gut ausspülen, bis das Wasser, welches aus dem Fell kommt, ganz klar ist.

Begonnen wird mit dem Abspülen des Kopfes, indem dieser etwas nach vorne gebeugt wird. Anschliessendes Schütteln des Hundes, wenn die Möglichkeit besteht, vereinfacht die Arbeit. Danach wird der Hund gut abfrottiert und unter ständigem Bürsten trocken geföhnt. Nach dem Waschen sollte der Pudel etwa eine Stunde in der Wohnung bleiben, bevor er nach draussen geht, damit er sich nicht erkältet.

Für die spätere Gesundheit und die Schönheit des Haarkleides ist die richtige Ernährung (Aufbaustoffe) und Pflege (Entwurmung) des Pudels ausschlaggebend. Den Pudel so oft wie möglich ins Freie lassen und Regen und Schnee nicht scheuen, denn gerade in der kalten Jahreszeit entwickelt er ein dichtes, dunkles Haarkleid. Den Pudel regelmässig baden (natürlich mit dem gerade für Ihren Pudel besten Spezial-Shampoo), gleichzeitig scheren, das regt den Haarwuchs an, die Oberfläche bildet dann eine geschlossene Linie, was besonders für Ausstellungstiere wichtig ist. Ein guter Hundecoiffeur wird auch die Vor- und Nachteile des Hundes erkennen und dies bei der Schur berücksichtigen. Der Anblick eines gut und harmonisch geschnittenen Pudels erfreut den Besitzer dann täglich.

Augen

Die Augen des Haushundes liegen oft noch offener und ungeschützter im Schädel als die seiner Ahnen und sie liegen viel niedriger als die Augen des Menschen. Staub und Abgase gefährden sie also wesentlich mehr. Deshalb müssen die Augen bezüglich des Ausflusses genauestens beobachtet werden. Ist ein solcher vorhanden, tupft man ihn mit einem feuchten Wattebausch, welcher mit Augenwasser (in allen Zoogeschäften erhältlich) getränkt ist, vorsichtig die Augen aus. Dem Pudel den angetrockneten Augenschleim mit dem Fingernagel abzukratzen, ist eine üble Unsitte und kann wenn die Erfahrung fehlt, zu Verletzungen führen. Man achte auf die weitere Entwicklung dieser vermutlich durch Erkältung bedingten Erscheinung und ziehe rechtzeitig den Tierarzt zu Rate. Hunde dürfen während der Autofahrt auf keinen Fall am offenen Fenster sitzen bzw. wie oft beobachtet, sogar noch zum offenen Fenster hinausschauen. Das ist eine grobe Fahrlässigkeit, welche zu Bindehaut-, Mandel- oder Mittelohrentzündung führen kann.

Ohren

Das Hängeohr des Pudels bedarf einer dauernden Überwachung, denn es ist gegenüber dem natürlichen Stehohr der Wolfsahnen mehr gefährdet. Bedingt durch das Hängeohr werden die Gehörgänge verdeckt. Die Ohren können dadurch schlecht ausdünsten.

Das Ohrenschmalz bildet im Zusammenhang mit abgestossenen Haaren eine feste Masse, so dass krustiges Ohrenschmalz und ein bräunliches Sekret entstehen. Vielfach sind Entzündungen die Folge, welche durch ständiges Schütteln des Kopfes bzw. durch einen üblen, penetranten Geruch aus dem Ohr zu erkennen sind. Durch häufiges Kratzen an dem Ohr versucht nun der Hund sich Linderung zu verschaffen, aber das Leiden wird dadurch nur noch verschlimmert.

Soweit braucht es gar nicht zu kommen, wenn man dem Pudel mindestens einmal wöchentlich die Ohren reinigt und die toten bzw. losen Haare aus dem Gehörgang entfernt. Auch in den Gehörgang hineinwachsende Haare können leicht ausgezupft werden. Abschneiden dieser Haare ist gefährlich, weil abgeschnittenes Haar in den Hörgang hineinfallen kann. Eine gut abgerundete Pinzette kann dabei besser helfen. Spitze Gegenstände dürfen auf keinen Fall verwendet werden. Die Bewegungen des Kopfes sind bei einem Hund so unberechenbar, dass dieser dadurch schnell verletzt werden kann.

Zum Reinigen der Ohren benutzt der Laie (aus Sicherheitsgründen) eine Gaze um den Zeigefinger. Die Gaze tränkt man am besten mit einem im Handel gebräuchlichen Ohrreinigungmittel. Bei stark gerötetem Ohr muss unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden. Alle anderen Reinigungsmethoden sind Sache des Tierarztes oder der erfahrenen Hundecoiffeuse/-eur.

Gebiss

Das Gebiss ist die Hauptwaffe und wichtigstes Werkzeug des Pudels. Ein gesunder, normal, d.h. "hundemässig" ernährter Hund könnte sich sein Gebiss nach dem Zahnwechsel sauber und gesund bis ins hohe Alter erhalten. Aber wie sieht es bei manchen Hunden in der Fanghöhle aus: schwarze oder braune Zahnstumpen, fauliger Geruch, dicker Überzug von Zahnstein. Vieles davon ist vermutlich vom Hundehalter verschuldet. Da unser Haushund keine Kost bekommt, welche er sich in der Natur selbst holt, muss der Mensch durch eine gewisse Zahnpflege nachhelfen.

Zähne geben wesentliche Probleme auf:

Zunächst der Zahnwechsel, der zwischen dem vierten und sechsten Monat erfolgt, sich aber bis zum siebten Monat hinziehen kann. Zwergpudel beginnen oft erst mit sechs Monaten. Die bleibenden Zähne stossen die Milchzähne heraus, oft muss aber ein Milchzahn gezogen werden, wenn Gefahr droht, dass der bleibende Zahn neben dem Milchzahn durchbricht und schräg wächst. Eine schiefe Zahnstellung ist ein Fehler.

Zahnstein, die häufigste Erscheinung, führt zu dem frühzeitigen Verlust der Zähne sowie üblem Mundgeruch. Er führt zu Entzündungen des Zahnfleisches und schliesslich zum Schwund des Zahnfaches. Um also einem Vorschieben des Zahnsteines unter dem Zahnfleisch zu begegnen, muss das Gebiss jede Woche einmal visuell überprüft werden. Sobald etwas gelbes zu sehen ist, muss es sofort durch Abreiben mit Watte oder Zahnbürste, welche mit Zitronensaft oder im Handel gebräuchlichen Reinigungsmitteln (auch Schlemmkreide kann hier helfen) getränkt sind, beseitigt werden.

Bei bereits starker Zahnsteinbildung sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden, welcher heute meistens mit Ultraschall oder einem Spezial-Zahnkratzer den Zahnstein sch­merz­los entfernen kann. Alternativ dazu gibt es heute bereits Mittel, mit denen der Zahnstein sehr gut zuhause entfernt werden kann. Dies erspart besonders bei älteren Tieren die Narkose.

Pfoten und Krallen

Die Pflege dieser, gehört ebenfalls zur korrekten Pudelpflege. Oftmals haben Pudel nicht die Gelegenheit, im Freien auf hartem Boden zu laufen.

Die Folge: Die Krallen nutzen sich nicht genügend ab. Bei einer regelmässigen Pudelpflege wird der Fachmann ohne besondere Weisung auch die Krallen kürzen, falls erforderlich.

Die Krallen kürzt man entweder mit der Feile oder einer Spezialzange, wobei zu beachten ist, dass nicht zuviel weggeschnitten und damit das "Leben" der Kralle verletzt wird. Dieses kann zu unangenehmen Blutungen führen. Deshalb sollte der Laie dieses nur in Sonderfällen selbst durchführen.

Wie sieht man nun, wann die Krallen gekürzt werden müssen? Am besten, stellt man den Pudel gerade hin und schaut, ob die Krallen den Boden berühren. Bei normal gekürzten Krallen müssen die Unterseiten der Ballen und der Krallen in einer Ebene liegen. Besser ist noch, wenn die Krallen etwas höher liegen. Bei Nichtbeachtung der richtig geschnittenen Krallen hat der Pudel beim Laufen Schmerzen, insbesondere beim Treppensteigen. Pfotenverletzungen und Erkrankungen bedürfen, das wissen alle, die dies jemals an Ihrem Hund erlebt haben, oft einer sehr langen Behandlung.

Bei Feuchtigkeit bleiben zwischen den Ballen Erdklümpchen hängen. Glassplitter, Dornen, usw. verursachen Verletzungen, Streusalz ruft Entzündungen hervor, Kalk und Zementreste ätzen die empfindlichen Gewebe und manche andere Gefahr drohen der Hundepfote. Bitte gerade im Winter darauf achten, wenn Salz gestreut wird, dass dem Hund, wenn er schon hineingetreten ist, zu Hause sofort die Pfoten abgespült werden. Sobald  irgendwelche Rötungen oder Verletzungen an den Pfoten gefunden werden, den Tierarzt aufsuchen.

Analdrüsen

Normal regulieren sich die Analdrüsen (Afterdrüsen) beim Kotabsatz von selbst. Teilweise sind aber durch Überzüchtungen der Hunde diese nicht mehr in der Lage, dieses selbst zu regulieren. Besonders bei älter werdenden Hunden muss oft die Drüse ausgedrückt werden. Dieses wird durch das Zusammendrücken der Schliessmuskeln am After durchgeführt. Auch hier sollte der Laie, wenn er den geringsten Verdacht hat, weil sein Hund sich auf die Erde setzt und mit dem Gesäss über den Teppich rutscht, ein Tierarzt aufgesucht werden. Bei Nichtbeachtung können sehr schmerzhafte Entzündungen die Folge sein. Meistens kann der Tierarzt in einem solchen Fall nur durch eine Operation helfen. Bei einer regelmässigen Pudelpflege wird der Fachmann ohne besondere Weisung auch die Analdrüsen kontrollieren und wenn notwendig entleeren.